Das Problem der Hautalterung ist fast jedem Menschen bekannt. Plötzlich bilden sich Falten um die Augen und Mundwinkel, die Wangenhaut beginnt zu hängen – aber nicht nur das Gesicht ist betroffen. Die Industrie hat viele Vorschläge dafür, was gegen die alternde Haut getan werden kann. Aber was davon stimmt wirklich? Um das zu beurteilen, ist einiges an Hintergrundwissen nötig.
Was passiert bei der Hautalterung?
Die Haut eines jungen Menschen ist sehr elastisch und besitzt eine hohe Spannkraft. Wenn die Haut beginnt zu altern, bedeutet das, dass diese Spannung und Elastizität des Gewebes langsam nachlässt. Das liegt daran, dass die Bindegewebsfasern, die für die Elastizität sorgen, mit dem Alter abgebaut werden. Weiterhin nimmt die Fähigkeit der Haut, Wasser einzulagern, ab.
Der Prozess der Hautalterung ist vollkommen normal: Bei jungen Menschen erneuert sich die Epidermis noch sehr häufig. Mit dem Alter verlangsamt sich dieser Vorgang jedoch: während bei einem Zwanzigjährigen noch rund aller vier Wochen neue Hautzellen gebildet werden, passiert dies bei einem Sechzigjährigen nur noch aller siebzig Tage.
Was lässt unsere Haut altern?
Die wichtigsten Faktoren für die Alterung der Haut sind die Genetik und der Lebensstil eines Menschen. Die Gene können bedingen, dass die Haut einer Person schneller oder langsamer altert als die einer anderen. Weitere Punkte können Stress, Alkohol und ungesundes Essen sein.
Auch intensive Sonneneinstrahlung wie zum Beispiel häufige Besuche im Solarium führen zu vorzeitiger Hautalterung. Das Gleiche gilt für Rauchen: Die Haut von Rauchern kann weniger Feuchtigkeit speichern als die eines Nichtrauchers, außerdem behindert das Nikotin die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Haut.
Tipps für ein jüngeres Hautbild
Viele Menschen wünschen sich, ihrer Hautalterung entgegenzuwirken und ein frisches, junges Hautbild zu erzeugen. Das hat sich die Industrie selbstverständlich zunutze gemacht und zahlreiche Produkte kreiert. Doch welche davon taugen wirklich etwas?
Hyaluronsäure Kapseln
Hyaluronsäure wird als Wundermittel gegen die Hautalterung angepriesen. Sie befindet sich in zahlreichen Anti-Aging-Produkten, wird aber auch bei ästhetischen Eingriffen verwendet. Hyaluronsäure strafft die Haut durch ihre starke Fähigkeit zur Bindung von Wasser. Zwar produziert auch der menschliche Körper diesen Stoff, aber diese Herstellung nimmt mit dem Alter ab.
Im Alter von fünfzig Jahren wird nur noch die Hälfte der Hyaluronsäure aus dem jungen Alter produziert. Zur Unterstützung können deshalb Kapseln eingenommen werden. Sie wirken jedoch nur von innen, weshalb zusätzlich noch ein Hyaluronsäure enthaltendes Pflegeprodukt von außen angewendet werden sollte.
Cremes
Unter den Cremes gibt es sehr viele Angebote mit zahlreichen angeblichen Wirkungsmöglichkeiten. Beim Kauf sollte jedoch gut aufgepasst werden. Am wichtigsten ist immer, welche Wirkstoffe die Creme enthält. In hoher Konzentration können zum Beispiel die bereits erwähnte Hyaluronsäure, Mioxinol, Panthenol oder Matrixyl enthalten sein.
Eine sehr gute Möglichkeit sind auch mehrere Wirkstoffe, die in Kombination genutzt werden. Hier können zum Beispiel ein regenerierender und ein feuchtigkeitsspendender Stoff kombiniert werden, um der Haut den bestmöglichen Schutz zu verleihen. Eine Creme gegen die Hautalterung sollte außerdem nach europäischen Standards hergestellt worden sein.
Seren
Ein Serum ist ein flüssiges, intensiv wirkendes Pflegeprodukt. Es soll möglichst effizient der Hautalterung entgegenwirken und wird von der Haut meist besser aufgenommen als eine Creme, weil es schneller und tiefer wirken kann.
Durch die sehr leichte Struktur werden die enthaltenen Wirkstoffe besonders schnell auch von den tieferliegenden Hautschichten aufgenommen. Meist enthält ein Serum feuchtigkeitsspendende Stoffe und Wirkstoffe wie Retinol, Vitamin C und Hyaluron. Seren werden ein- bis zweimal täglich noch unter der Gesichtscreme in die Haut einmassiert.
Konzentrate
Konzentrate sind Pflegeprodukte gegen die Hautalterung, deren Wirkstoffe jedoch deutlich höher konzentriert sind als in einer Creme oder einem Serum. Dabei ist das Produkt meist flüssig und wird aus einer Kapsel oder mithilfe einer Pipette aufgetragen.
Einige Tropfen des Konzentrats reicht für das ganze Gesicht und werden wie ein Serum vorsichtig in die Haut einmassiert. Konzentrate sollten möglichst keine Parfumstoffe enthalten, sodass das Produkt wirklich bloß auf die Wirkstoffe fokussiert ist. Es gibt auch bestimmte Präparate, die speziell auf trockene oder strapazierte Haut abgestimmt sind.
Helfen Lebensmittel bei der Hautalterung?
Durch Fleisch und andere tierische Produkte wird der Alterungsprozess der Haut angeregt. Mit anderen Lebensmitteln kann man diesem jedoch entgegenwirken. Grüner Tee wird beispielsweise von vielen Models verwendet, um für einen frischen Teint zu sorgen.
Auch Holunder, andere rote Beeren, Trauben und Äpfel helfen bei der Verjüngung der Haut, ebenso wie grünes Gemüse: Spinat, Rucola, Brokkoli und Gurken führen zu einem jungen, frischen Aussehen. Tomaten und Möhren hingegen enthalten Karotinoide, die nicht nur der Hautalterung entgegenwirken, sondern sogar als Sonnenschutz dienen.
Bewertung
Der Prozess der Hautalterung ist vollkommen natürlich. Durch den Abbau von Bindegewebsfasern und der hautstraffenden Hyaluronsäure lassen die Spannung und Elastizität des Gewebes und somit der Haut langsam nach. Begünstigende Faktoren können Stress, schlechte Ernährung, Nikotin und zu starke Sonneneinstrahlung sein – aber auch die Genetik beeinflusst die Geschwindigkeit der Alterung. Zu empfehlen sind Produkte, die Hyaluronsäure enthalten.
Sie sollten jedoch nicht nur wie bei einer Kapsel von innen, sondern auch im Zuge einer Creme oder eines Serums von außen angewandt werden. Seren wirken dabei schneller und tiefer als Cremes und spenden zusätzliche Feuchtigkeit. Der Idealfall ist jedoch ein Konzentrat, von dem wenige Tropfen in die Haut einmassiert werden und das hochkonzentrierte Wirkstoffe enthält. Bei der Ernährung helfen Beeren, grünes Gemüse und grüner Tee gegen die Alterung – viel Fleisch hingegen ist eher hinderlich.